Sie sind grün, schleimig und bei Badegästen an Baggerseen und Stränden nur selten beliebt. Die Sprache ist von Algen. Dass die Wassergewächse jedoch mehr können, als sich um Knöchel zu wickeln, hat der Mensch schon vor vielen Jahrhunderten herausgefunden. Mit dem Anbruch der Zeit des „Superfoods“ erleben bestimmte Algen nun einen wahrhaftigen Boom. Insbesondere die beiden Arten „Spirulina“ und „Chlorella“ werden heute von vielen Menschen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Wer über die zusätzliche Einnahme von Algen nachdenkt, möchte selbstverständlich wissen, was die Gewächse zu bieten haben. Fakt ist dabei: Chlorella und auch Spirulina sind jede für sich echte Nährstoff-Wunder.
Spirulina und Chlorella – Was steckt drin?
Kaum ein Gewächs kennt unsere Erde so gut wie die Spirulina Alge. Sie war es, die anderen Lebewesen optimale Bedingungen für deren Entwicklung erschuf, denn ihre Hauptaufgabe vor vielen Millionen Jahren war die Bildung von Sauerstoff in der Atmosphäre. Die Inhaltsstoffe der Spirulina Alge sind extrem vielfältig. So bringt sie bereits zwischen sechzig und siebzig Prozent hochwertigen Eiweißes mit. Wer sich also mit Aminosäuren versorgen möchte, findet mit Spirulina eine sinnvolle Option. Insgesamt achtzehn unterschiedliche Aminosäuren schlummern in dem grünen Gewächs. Eiweißhaltige Fleischsorten und auch die viel gelobte Sojabohne können hiermit nicht konkurrieren. Doch Spirulina enthält noch weitere wertvolle Stoffe. So finden sich in der Alge unter anderem auch:
• die Vitamine der B-Gruppe
• die Vitamine K, E und D
• die Mineralstoffe Eisen, Chrom, Kalzium, Magnesium, Jod, Kupfer, Phosphor, Selen, Zink und Kalium
• Linolensäure
• Antioxidantien
• Gamma-Linolensäure
• die Fettsäuren Omega 3 und Omega 6
• Beta Carotin
• RNS und DNS (Nukleinsäuren)
• Phycocyanin
• und Chlorophyll.
Auch die kleine, runde Chlorella Alge existiert schon seit Millionen von Jahren. Sie muss sich im Vergleich zur Spirulina Alge nicht verstecken, da sie ebenfalls über ein reichhaltiges Nährstoff-Depot verfügt. Ähnlich wie die Spirulina Alge wartet auch Chlorella mit viel Eiweiß und essenziellen Aminosäuren auf. Etwa fünfzig bis sechzig Prozent der Alge bestehen aus Eiweiß. Was das enthaltene Chlorophyll angeht, hat Chlorella im Vergleich zu Spirulina sogar die Nase vorn. Die Alge enthält hier etwa die vierfache Chlorophyll-Menge.Zusätzlich finden sich in der Chlorella Alge unter anderem die folgenden Nährstoffe:
- B-Vitamine (B1, B2, B5, B6, Niacin und B12)
- die Mineralstoffe Eisen, Magnesium, Calcium, Kalium, Folsäure, Zink, Kupfer, Selen, Chrom, Phosphor und Mangan
- Biotin
- die ungesättigten Fettsäuren Alpha-Linolensäure und Omega 3 (EPA und DHA)
- die Vitamine E, K und C
- Beta Carotin und Carotin
- und sekundäre Pflanzenstoffe.
Anhand dieser Auflistungen erkennt auch der Laie schnell, dass beide Algenarten ein großes Potenzial haben, den menschlichen Körper zu unterstützen und dessen Gesundheit zu fördern.
Die Effekte von Spirulina und Chlorella
Dass Alge nicht gleich Alge ist, zeigt sich anhand der unterschiedlichen Einsatzgebiete von Chlorella und Spirulina. Dennoch weisen beide Algen in ihrer Wirksamkeit Parallelen auf. So sorgen Spirulina und auch Chlorella aufgrund ihres hohen Vitamin- und Nährstoffgehalts gleichermaßen für eine Stärkung des Immunsystems. Für beide Algen gilt auch, dass die enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren das Herz-Kreislauf-System stärken und schlechtes Cholesterin senken.
Auch ihre antioxidative Wirkung teilen sich die Algen. Die enthaltenen Antioxidantien fangen freie Radikale, die die Zellen im Körper angreifen und schädigen können. Dies zeigt sich dann in Form von schnellerer Hautalterung, einem erhöhten Krebsrisiko und Stoffwechselbeschwerden. Diesen negativen Effekten können Spirulina und Chlorella entgegenwirken.
Zusätzliche positive Wirkungen beider Algen sind unter anderem:
- eine antiallergische Wirkung
- die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff
- ein harmonisierender Effekt auf den Säurehaushalt
- eine stabilisierende Wirkung auf Blutzucker und Blutdruck
- die Stärkung des Nervensystems (insbesondere durch Vitamin B12)
Während Spirulina vor allem empfohlen wird, um den Körper mit Nährstoffen zu unterstützen und ihm zu mehr Vitalität zu verhelfen, gilt Chlorella oft als das Mittel der Wahl, wenn es um die Entgiftung und Entschlackung geht. Verantwortlich ist hierfür vor allem der hohe Chlorophyll-gehalt der Chlorella Alge. Der Spirulina Alge wird außerdem eine appetitzügelnde Wirkung nachgesagt, die bei Diäten hilfreich sein kann.
Wie Chlorella und Spirulina eingenommen werden
Theoretisch könnten Verbraucher die beiden Algen in ihrer ursprünglichen Form einnehmen. Tatsächlich jedoch fällt das den meisten Menschen schwer, da sowohl Spirulina als auch Chlorella einen sehr speziellen Eigengeschmack haben und auch vom Mundgefühl her eher gewöhnungsbedürftig sind. Aus diesem Grund bevorzugen viele die Einnahme der Algenarten über Pulver und Tabletten. Auch in Flockenform können die Algen beispielsweise in ein Getränk gegeben werden.
Worauf Kunden achten sollten, ist der hohe Jodgehalt der Algen. Ein Nahrungsergänzungsmittel hat jedoch meist einen definierten Jodgehalt, der dieses Problem aus der Welt schafft. Auch entscheidend ist, dass die Algen frei von Schadstoffen und Giften aus der Umwelt sind. Es lohnt sich also ein Blick auf den Hersteller und auf dessen Arbeitsweise. Bei Chlorella kann der hohe Vitamin K Gehalt für Wechselwirkungen mit gerinnungshemmenden Medikamenten sorgen. In diesem Fall sollte vor der Einnahme ein Arzt konsultiert werden.
Zu Beginn der Einnahme eines Algenpräparates kann es zu Nebenwirkungen kommen. Diese kommen jedoch nicht von den Algen selbst, sondern werden durch den Entgiftungsprozess ausgelöst. Um Nebenwirkungen wie Blähungen, Magenschmerzen und Übelkeit in Schach zu halten, oder ganz zu umgehen, lohnt sich der Start mit einer möglichst geringen Dosierung. Diese kann dann langsam gesteigert werden. In der Regel hat sich der Körper nach wenigen Tagen auf die entgiftende Wirkung eingestellt und die Nebenwirkungen verschwinden.