Körperfett verbrennen

Wohlstand, Alltagsstress, falsche Ernährung und wenig Bewegung tragen dazu bei, dass die Zahl der übergewichtigen Menschen ständig nach oben klettert. Manche von ihnen versuchen die überflüssigen Pfunde durch Sport weg zu trainieren, andere wieder probieren verschiedene Wunderdiäten aus oder stellen ihre Ernährung ganz um.

Trotz intensiver Bemühungen schaffen es aber nicht alle, ihr Ziel – Gewichtsreduktion – zu erreichen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Manchmal ist man eben bei seinem Vorhaben nicht konsequent genug und kann sich nicht zusammenraffen, um einen Erfolg zu erzielen. Bei anderen wiederum spielen andere Faktoren eine Rolle. Wenn man nicht weiß, wieso die Pfunde nicht purzeln, obwohl man alles richtig macht, kann das Abnehmen sehr mühsam sein und zu einer wahren Tortur werden.

Störungen im Hormonhaushalt hemmen den Fettstoffwechsel

Wenn sich der Hormonspiegel in einer Balance befindet, werden die sogenannten Fettreserven optimal verteilt und der Fettstoffwechsel funktioniert dann auch perfekt. Läuft jedoch der Hormonspiegel aus dem Ruder, kann es zu einer gestörten Fettverteilung im Körper führen. Ein Überschuss oder Mangel an Geschlechtshormonen Östrogen, Progesteron oder Testosteron führt beispielsweise zu einer erhöhten Fettansammlung am Po oder Bauch. Diese Fettzellen sind dann ganz schwer wegzukriegen.

Das männliche Geschlechtshormon Testosteron begünstigt die Freisetzung der Fettzellen, und zwar vor allem am Bauch, wo sie leichter abgebaut werden können. Bei einem zu niedrigen Testosteronspiegel reduziert sich der Fettabbau automatisch. Bei Progesteron (weibliches Geschlechtshormon) sieht die Situation ähnlich aus: Er unterstützt den Stoffwechsel und regt die Fettverbrennung an. Darüber hinaus hält er den Insulinspiegel im Schach.

Bei einem Mangel wird das Insulin vermehrt ausgeschüttet, was zum Übergewicht führt (reduzierte Fettverbrennung und Stoffwechselstörung). Erhöhter Östrogenspiegel (Östrogendominanz) kurbelt den Fettaufbau an und führt zu Wassereinlagerungen im Organismus, was das Abnehmen insgesamt ziemlich schwierig gestaltet.

Medikamente sind manchmal für Gewichtszunahme verantwortlich

Bestimmte Medikamente können die Bemühungen, das Gewicht zu reduzieren, oft zunichtemachen oder diese zumindest zu erschweren. Manche frei verkäufliche Arzneimittel oder verschreibungspflichtige Medikamente begünstigen eine Gewichtszunahme, was natürlich das Abnehmen nicht gerade leichter macht.

Zu den populärsten Medikamenten in diesem Bereich gehören unter anderem Bluthochdruckmedikamente (Betablocker), Tabletten gegen Migräneanfälle, Antidepressiva und Neuroleptika, Arzneimittel, die Kortison enthalten sowie blutzucker- und cholesterinsenkende Medikamente. Diese Arzneien verlangsamen den Stoffwechsel, womit auch die Fettverbrennung gehemmt wird. Außerdem bringen sie den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht und führen zu Wassereinlagerungen im Körper.

Körperfettmessung mittels Caliper
Körperfettmessung mittels Caliper

Schilddrüsenprobleme und Abnehmen

Auch die Schilddrüse kann für die Probleme beim Abnehmen verantwortlich sein. Sie produziert die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die unter anderem für den Stoffwechsel verantwortlich sind. Jod als Hauptbestandteil der Schilddrüsenhormone kann bei einem Mangel zu Unterfunktion der Schilddrüse führen. Demzufolge gibt die Schilddrüse zu wenig Hormone in den Blutkreislauf ab, was wiederum den gesamten Stoffwechsel aus den Rahmen sprengt. Und weil der Stoffwechsel reduziert wird, läuft der Körper auf Sparflamme, was einen niedrigeren Energiebedarf bedeutet.

Will man sein Gewicht halten, so muss man weniger Kalorien zu sich nehmen, sonst droht das Übergewicht. Das Abnehmen wird in solchem Fall nur dann möglich, wenn der Jodspiegel wieder normal ist und der Kalorienzufuhr niedriger wird.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann man bei sich folgende Symptome beobachten:

  • Gewichtszunahme ohne wirklichen Grund
  • die Cholesterinwerte steigen
  • man wirkt müde und antriebsschwach
  • ein unerklärliches Druckgefühl im Hals
  • die Haut wird trocken (auch Nägel und Haare)
  • unruhiger Schlaf
  • niedrige Blutdruckwerte, langsamer Puls

Bei Unsicherheit sollte man auf jedem Fall einen Arzt konsultieren und gegebenenfalls um eine Überprüfung des TSH-Wertes bitten.

Vorsicht bei künstlichen Süßstoffen

Auf dem Weg, um das Gewicht zu reduzieren, greift man oft zu den sogenannten Low-Carb-Produkten, die wenig Kohlenhydrate, also auch Zucker, enthalten. Solche Produkte beinhalten dann statt Zucker Süßstoffe wie Aspartan, Saccharin und Sucralose. Eigentlich sollten sie bei der Gewichtsreduktion helfen, das Ergebnis ist jedoch meist ganz anders. Nach den neuesten Untersuchungen gibt es nämlich einen Zusammenhang zwischen den Süßstoffmitteln und der Gewichtszunahme.

Die Wissenschaftler haben anhand zahlreicher Studien herausgefunden, dass Menschen, die abnehmen wollen und deswegen unter anderem zu Süßstoff greifen, häufiger Hungerattacken bekommen, was ihr Gewicht natürlich steigern lässt. Süßstoffe führen jedoch nicht zur Erhöhung des Insulinspiegels, was man allerdings früher behauptet hat. Dennoch führt die Süßstoffeinnahme bei Abnahmewilligen zur Gewichtszunahme und steigendem Körperfettanteil. Man geht davon aus, dass Süßstoff den Stoffwechsel auf Dauer aus dem Gleichgewicht bringt.

Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten verhindern das Abnehmen

Manche Menschen leiden an verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten oder -allergien, und sind sich dessen nicht einmal bewusst. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass im Körper bestimmte Entzündungsprozesse ausgelöst werden. Dabei setzen sich große Mengen bestimmter Proteinart (TNF-Alpha) frei.

Die Proteine lösen wiederum Entzündungsprozesse aus (wie Fieber) und zerstören bestimmte Tumorzellen. Bei Überreaktion des Körpers auf bestimmte Lebensmittel werden die Entzündungsprozesse zu einem Dauerzustand, was nebenbei eine Stoffwechselstörung der Glucose-Verbindungen verursachen kann. Das Ergebnis könnte dann Diabetes Typ-2 sein, was das Abnehmen zu einer unmöglichen Aufgabe machen würde.

Quellenangaben:

  • Swithers SE, Davidson TL., A role for sweet taste: calorie predictive relations in energy regulation by rats, Behav Neurosci, 2008, Februar
  • Dr. med. Michael Platt:  Die Hormonrevolution
  • http://www.apotheken-umschau.de/Schilddruesenunterfunktion
  • http://www.onmeda.de/g-ernaehrung/suessstoff-1668.html

 

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Von Ringo

Seit 2016 CrossFitter mit einer Leidenschaft fürs Rudern, Schwimmen und die klassischen Liegestütze. Für mich ein idealer Ausgleich zum Schreibtisch-Job als Redakteur.

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