Schon seit etwa 4.000 Jahren nutzen die Menschen Kokosöl für die unterschiedlichsten Zwecke. Auch heute noch überzeugt es mit zahlreichen Vorteilen. Doch was genau zeichnet das Öl aus und wie schlägt es sich im Vergleich mit anderen Sorten?
Wie wird Kokosöl gewonnen?
Es lässt sich auf sehr natürliche Weise gewinnen, komplizierte technische Anlagen sind überhaupt nicht nötig. Das Fett befindet sich direkt im Fruchtfleisch der Früchte, welches in der Regel getrocknet und dann ausgepresst wird. Es ist dadurch sogar prinzipiell möglich, Kokosöl auch selbst herzustellen. In dieser Hinsicht unterscheidet das Öl sich deutlich von Rapsöl oder Sojaöl. Denn jene Öle könnten ohne aufwendige Maßnahmen und Fabriken überhaupt nicht oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand gewonnen werden.
Ein Öl für alle Fälle
Die Einsatzzwecke für Kokosöl sind enorm vielseitig. So eignet es sich mit einem Rauchpunkt von 194 °C problemlos zum Backen, Kochen und Frittieren, wird aber auch gerne bei Süßwaren eingesetzt. Das wohl prominenteste Beispiel ist Eiskonfekt. Es verleiht dieser Süßigkeit das kühlende Gefühl im Mund, was auf die hohe Aufnahme von Schmelzwärme zurückzuführen ist.
Abgesehen von der Küche ist es auch in der Kosmetik beliebt. Es findet sich beispielsweise in Shampoo, Sonnenschutzcreme, Seife sowie in vielen anderen Produkten. Selbst reines Kokosöl auf der Haut hat zum Teil positive Wirkungen, es handelt sich laut dem Deutschen Grünen Kreuz etwa um ein einfaches Mückenschutzmittel.
Seine ganze Vielseitigkeit zeigt es schließlich in der Industrie. Es wird nicht nur für die Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet, sondern auch für Arzneimittel, Insektizide, Kerzen und weitere Produkte. Selbst bei Biokraftstoff ist es ein nützlicher Zusatzstoff. Nicht immer verwenden die Hersteller alle Teile des Öls, teilweise extrahieren sie auch gezielt die wertvollen Inhaltsstoffe, besonders die enthaltenen Fettsäuren sind hier zu nennen.
Was macht es so besonders?
Doch woran liegt es überhaupt, dass dieses Öl einen solchen Siegeszug antreten konnte? In erster Linie lässt sich das auf die einmalige Zusammensetzung zurückführen. Kokosöl ist nämlich das einzige natürliche Öl, welches zu mehr als 50 % aus mittelkettigen Fettsäuren besteht, darunter ein großer Anteil der gut untersuchten und für gesund befundenen Laurinsäure. Diese und andere Fettsäuren zeichnen sich durch eine besonders leichte Verdaulichkeit aus, der Körper kann damit sehr viel besser umgehen als mit kurz- oder langkettigen Fettsäuren. Ein wichtiger Faktor ist dabei, dass die Säuren wasserlöslich sind. Dadurch gelangen sie sehr schnell in den Organismus. Dieser Umstand ist auch für die Industrie interessant, da sich das Öl leichter und schneller verarbeiten lässt als viele andere Sorten.
Ist Kokosöl gesund?
Wer die Zusammensetzung von Kokosöl genau untersucht, wird schnell feststellen, dass sich darin zu etwa 90% gesättigte Fettsäuren finden. Gerade diese gelten jedoch in vielen Ernährungsratgebern als ungesund. Ist vom Kokosölkonsum also abzuraten?
Ganz im Gegenteil. Alleine die Natürlichkeit des Öls sorgt dafür, dass es sehr viel verträglicher ist, als die meisten industriell gefertigten Vertreter. Auch wissenschaftliche Untersuchungen kamen immer wieder zu genau diesem Ergebnis. Dabei konnte sogar festgestellt werden, dass Kokosöl nicht nur für eine gesunde Ernährung geeignet ist, sondern sogar gegen einige Krankheiten wirken kann. Die Laurinsäure wandelt sich im Körper in Monolaurin um, was gefährlich für zahlreiche Viren und Bakterien ist. Denn dieser Stoff ist in der Lage, die Lipidhülle aufzulösen, von der viele Arten von Viren umgeben sind. Der Körper kann die Schädlinge dann sehr viel besser bekämpfen. In der Praxis zeigten sich positive Auswirkungen unter anderem bei Herpes, Grippe und HIV. Zwar ist Kokosöl sicherlich kein Allheilmittel, aber dennoch eine sinnvolle Ergänzung für eine Behandlung.
Die Vorteile von Kokosöl enden an dieser Stelle noch nicht. Sogar beim Abnehmen kann es hilfreich sein.
Abnehmen mit Kokosöl
Es klingt im ersten Moment vielleicht paradox, ein Öl mit seinem hohen Fettgehalt in eine Diät zu integrieren. Doch letztlich gehört Fett zu einer gesunden Ernährung dazu, lediglich die Dosierung ist wichtig. Kokosöl liefert dabei weniger Kalorien als Rapsöl oder Sonnenblumenöl, doch die mittelkettigen Fettsäuren helfen auch auf andere Weise beim Gewichtsverlust. Eine Studie in Japan mit 78 übergewichtigen Menschen zeigte nach 12 Wochen, dass Probanden, die Kokosöl zu sich nahmen, deutlich mehr Gewicht verloren als Menschen, die stattdessen Öle mit langkettigen Fettsäuren konsumierten. Darüber hinaus verloren die Teilnehmer mit Kokosöl auch weniger Muskelmasse. Für den Alltag bedeutet das, dass die Fettverbrennung im Vergleich begünstigt und so eine hervorragende Ergänzung für eine Diät ist.
Woher stammen die vielen negativen Berichte über Kokosöl?
Die positiven Eigenschaften sind schon seit vielen Jahren bekannt, trotzdem hat das Naturprodukt immer wieder mit negativer Berichterstattung zu kämpfen. Das lässt sich zu großen Teilen auf die Industrie zurückführen, die kein Interesse an einer großen Verbreitung von Kokosöl hegt. Gerade Hersteller von Sojaöl betrieben nachweislich Kampagnen, um das Öl in der öffentlichen Meinung schlechtzumachen. Das ist auch der Grund dafür, dass bis heute oft mit Blick auf die gesättigten Fettsäuren von Kokosöl abgeraten wird. Doch mit der Zeit zeigte sich, dass an diesen Behauptungen nicht viel Wahres dran war. Stattdessen stellten Forscher fest, dass die Transfettsäuren in gehärteten Fetten und Ölen eine tatsächliche Gefahr darstellen, während Kokosöl unbedenklich verzehrt werden kann. Es sollte sich daher niemand von irgendwelchen Marketingkampagnen oder zwielichtigen Ernährungsexperten in die Irre führen lassen.
Fazit und Empfehlung:
Natürlich sollte auch niemand diesem Artikel blind vertrauen, sondern sich stattdessen einfach ihr eigenes Bild machen. Denn es ist natürlich nicht nötig, gleich sein ganzes Leben auf Kokosöl umzustellen. Für den Anfang genügt es auch, kleinere Mengen auszuprobieren und einfach selbst zu erleben, ob und in welcher Form dadurch positive Folgen festzustellen sind. Schließlich ist auch jeder Körper anders, sodass es gerade bei der Ernährung keine allgemeingültigen Empfehlungen geben kann.
Erhältlich ist das Öl in Blöcken, denn der Schmelzpunkt liegt erst bei 25 °C. Dadurch lässt sich das Öl auch einfach und platzsparend lagern.
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